Albrecht Koschorke, Hegel und wir
von Sabine Kyora
Aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen ging es dabei sowohl um Formen der Literatur-, Musik-, historiographischen Geschichtsschreibung, wie um die Beharrungskraft von Narrativen, die sich zum Teil gegen reale Erfahrungen behaupten und Ausschlussprozesse initiieren können. Für letztere war Hegels Verortung des Weltgeistes und damit des Fortschritts in Nordeuropa mit dem dezidierten Ausschluss Afrikas ein besonders eindrückliches Beispiel. Im Gespräch ging es nicht so sehr um Hegels philosophisches System als vielmehr um die Narrative, die er sowohl aus der Aufklärung wie auch aus älteren Traditionen übernommen und zusammengefügt hat und die Koschorke als sehr einflussreich für die Selbstbeschreibungen der Moderne einschätzte. Dabei erwies sich dieser Blick auf die Selbstbeschreibungen der Moderne verstanden als Erzählformen im Kontext des WizeGG als eine ebenso inspirierende wie produktive Perspektive.